Eine Geschichte auf nur einer, auf dem Computer getippten DIN-A4-Seite erzählt.
Wir sitzen schon eine Weile zusammen, sie und ich.
Verhärtet, Multiple
Es gab bereits einige Sorten Tee, Rotwein, kleine und größere Räusche, beredtes Schweigen und knirschenden Streit. Einigen konnten wir uns auf einen Patt: Ich kann weitermachen, aber auf Sparflamme, halb gar, und nichts wird je wieder wie früher sein.
Als wir am Morgen an der Schule ankamen, sahen wir sofort den Menschenauflauf, der unruhig und lärmend vor dem Gebäude herumwuselte. Doch unsere Hoffnung auf einen spontanen Schulausfall wurde augenblicklich zerschlagen: Die Türen zum Gebäude standen weit offen und der Direktor hielt eine Ansprache, die gerade begonnen hatte.
Die kuschlige Gefahr
Der Jogger trug Hellblau. An seinem Handgelenkt hektisches Pulsuhr-Piepen, was an seinem rasenden Herzen und dem schnellen Atem lag, der stoßweise kam und ihn kaum sprechen ließ. Das Kritzeln des abgegriffenen Kugelschreibers in der Hand des Beamten expandierte dröhnend in den Wald hinein.
Der Geruch im Wald
„Wir sind eingeschneit“, sagst du.
Eingeschneit
Ich treffe dich im Morgengrauen in der Küche, in der du Konserven sortierst und Vorräte durchsiehst. Durch das Fenster strahlt weißer Schnee in den dunklen Raum, den wir seit ein paar Tagen bewohnen.
Mein Wecker zeigte 6:58, als ich aufstand. Mutter sah mich heute, aber sie erkannte mich nicht. Erst als ich mehrfach meinen Namen wiederholt und ihn mit den Magnetbuchstaben an ihre Tafel gelegt hatte, nickte sie leicht.
Mutter
Wie geht Leben im Angesicht des Todes?
Im Wartezimmer des Todes
Wie lebt es sich in seinem Wartezimmer?
Wir sitzen und blättern in Zeitschriften. Das Wartezimmer erscheint wie ein riesiger Planet mit Meeren und Städten und Tieren und Menschen, es wird zu Blumen auf unseren Wegen und zu den Sternen, die wir lieben oder um die wir weinen.